Der kaukasische Hangmümmler – oder warum erfindet man ein Tier?

Zentral im Oberstufenunterricht der Biologie der MSS 12 sind die Themen Ökologie und Evolution.

Wie wäre es, wenn man zuerst die Gesetzmäßigkeiten lernen würde und sich dann ein  Tier nach diesen biologischen Gegebenheiten erfinden würde? Der diesjährige Grundkurs Biologie 12 hat genau dies getan. Nach streng wissenschaftlichen Richtlinien wurden dem vor drei Jahren „geborenen“ Hangmümmler neue ökologische und physiologische Besonderheiten  angedichtet. Selbst das Gehirn des Hangmümmlers und sein Verhalten dem Menschen gegenüber wurden einer genauen Betrachtung unterzogen. Dazu mussten die Schülerinnen die ökologischen Gegebenheiten im Kaukasus genauestens studieren und diese dann auf ihr ziegenartiges Tier mit den besonders kurzen Vorderläufen und kleinen „frechen“ Hörnern anwenden. Auch die Art der Präsentation hat sich weiterentwickelt. Die Schülerinnen haben während der Corona-Krise Filme über den Hangmümmler gedreht. So erfahren wir von der landschaftlichen Schönheit des höchsten Gebirges am Rande Europas und lernen Kaukasusforscher kennen, deren Binger Herkunft sich nicht ganz verleugnen lässt. Wir sehen Tiere, wie die Saiga-Antilope, die so unwahrscheinlich aussehen, dass man den Hut ziehen muss vor so viel Erfindungsreichtum der Natur. Und nicht zuletzt nötigt uns der Hangmümmlerforscher Paul Herrmann Zerten Respekt für seine lebenslange Forschung und Freundschaft mit dem seltenen Kaukasusbewohner ab.

Die Universität Cambridge impft ihre Studierenden gegen die Lüge im Netz mit einem Online-Spiel, in dem sie lernen, selbst Fake News zu produzieren. Ein solcher Impfstoff gegen Fakes soll auch unsere Ausstellung, denn:

Lügen haben doch kurze Beine!